Mark Heckenburg gegen den Rest der Stadt

Bereits der 6. Fall des speziellen Ermittlers und wieder rasant und spannend ohne Ende.

„Heck“ ermittelt dieses Mal mit seinem Team in Bradburn. Seiner Geburtsstadt. Eigentlich „nur“ auf der Spur eines Auftragskillers, doch der rückt bald in die zweite Reihe, als ein anderer Mörder auftaucht: der Feuerläufer. Dieser tötet seine Opfer mit einem Feuerwerfer. Ist es ein Bandenkrieg zwischen zwei rivalisierenden Gruppen der Stadt? Oder soll es nur so aussehen? „Heck“ jedenfalls benötigt wieder jede Menge seiner eigenen Ermittlungsmethoden, um die Hintergründe zu erfassen, und die Mörder dingfest zu machen. Mehr als einmal gerät er selbst in Gefahr.

 

Puh, starker Tobak. Vor allem als eins der Opfer nicht gleich tot ist, sondern sich noch in einen nahegelegenen Fluss schleppt. Kopfkino vom feinsten! Wo ich allerdings teilweise ein wenig abgeschaltet habe, waren die vielen Verfolgungsjagden. Sicher, spannend waren die wieder allemal, aber gefühlt wurde unser Held auf jeder zweiten Seite verfolgt oder hat verfolgt, das war mir dann doch ein wenig zu viel.

 

Heck ist ein besonderer Ermittler und das mag ich. Ein Einzelgänger, der immer wieder geniale Einfälle hat und denen er dann sofort nachgehen muss. Mich überraschen immer wieder die Wendungen, die sich durch diese Ideen ergeben. Heck ist schon sehr findig, aber ohne dass er dadurch arrogant wirkt. Und seine Schlagabtäusche mit Ex-Freundin Gemma muss man einfach lieben.

 

In „Feuerläufer“ erfahren wir als Leser auch einiges aus Marks Vergangenheit, über seine Familie, und warum er Polizist wurde. Auch dieser Teil der Handlung war interessant und informativ aufgebaut.

Ich freue mich, dass ich durch Zufall auf die Reihe gestoßen bin und freue mich schon sehr und warte sehnsüchtig auf die neuen Abenteuer von Mark und Gemma. 

 

 

 


Der erste Fall für Lucy Clayborne

 

 

 

Nach einem misslungenen ersten Einsatz bei der Kripo ist Lucy wieder im Streifendienst. Ihr Traum von einem festen Job bei der Kripo scheint geplatzt. Doch als „Jill the Ripper“ auftaucht und als Anhalterin Männer tötet, bekommt Lucy eine zweite Chance. Die Spur führt ins Gangster- und Prostituiertenmilieu und Polizistin Lucy ermittelt undercover.

 

 

 

Paul Finch geht einmal andere Wege. Mit seiner neuen Ermittlerin Lucy Clayborne, die jung ist und sich unbedingt beweisen will, strebt Finch ein zweites Standbein neben seiner Mark Heckenburg Reihe, an. An und für sich fand ich auch die Handlung mit Lucy nicht schlecht, allerdings reicht sie in meinen Augen nicht an Heckenburg heran. Lucy ist tough, zielstrebig, stur und gibt nicht nach auf der Suche nach der Mörderin. Dass sie sich dabei selbst in Gefahr bringt – egal. Irgendwie bekam ich keinen richtigen Draht zu ihr. Zu unnahbar war sie beschrieben und so ein wenig Jane Bond-mäßig. Mit gebrochenem Handgelenk fährt sie ihre Ducati, telefoniert nebenbei noch auf ihrem Handy und bleibt an ihren Verfolgern dran. Nun ja. Ein wenig Übertreibung darf ja mal sein. Sehr gut gefallen hat mir jedoch Lucys Wendigkeit. Als Nutte auf der Straße oder Garderobiere im Edelpuff – immer einen flotten Spruch auf den Lippen und immer voll dabei.

 

 

 

Der Schreibstil von Finch war wieder überaus flüssig, trat manchmal allerdings auch etwas auf der Stelle. Auffällig war, dass jegliche Spur einer Liebesbeziehung im Buch fehlte, was mir persönlich ganz gut gefallen hat. Viele Thrillerautoren „würzen“ ihre Handlungen mit Polizisten, die sich verlieben und sorgen so öfter für eine Nebenhandlung, die die Haupthandlung überlagert. Finch hat das nicht nötig. Allerdings baut auch er einen Strang ein, den es für mich nicht gebraucht hätte und wo man schnell ahnt, was er mit seinen Andeutungen bezweckt.

 

 

 

Fazit: Lucy ist gut, Mark ist besser .

 

Sein schwerster Fall

Eine Reihe Morde, die wie Unfälle aussehen erschüttern die englische Grafschaft Surrey und Detective Mark „Heck“ Heckenburg wird von seiner Vorgesetzten in die Region geschickt um diese aufzuklären. Kollegin Gail steht ihm zur Seite, glaubt aber nicht an einen Zusammenhang. Erst als erneut ein Mord geschieht und auch Mark gerade noch dem Tod entgeht, wird klar: der Täter hat einen Fehler begangen und Mark ist ihm dicht auf den Fersen. Allerdings hat dieser noch einen Trumpf in petto…

 

Wieder einmal hat es Paul Finch geschafft, mich atemlos zu machen. Atemlos vor  Spannung, atemlos vor Staunen. Allein die Todesarten, die sich der Killer ausgedacht hat suchen ihresgleichen in der Fantasie von Autoren. Finch überrascht jedes Mal wieder durch seinen Einfallsreichtum. Wie kommt man auf die Idee (Achtung SPOILER), jemanden durch Gas aufzublasen und ihm so zu töten? Oder durch ein ferngesteuertes Modellflugzeug? SPOILER ENDE

Die dezente Liebesgeschichte zwischen Heck und Gail hätte es für mich nicht gebraucht, ich denke aber, dass da in den Folgebänden noch etwas nachkommt. Auch die Verfolgungsjagd der Gang war mir etwas zu lang geraten und zu actionlastig.  Ansonsten hat mir die Schreibweise des Autors wieder sehr gut gefallen. Er schreibt dermaßen flüssig, dass man sich fast mit am Ort des Geschehens wähnt. Mit „Heck“ ist Paul Finch ein Charakter gelungen, den man einfach mögen muss, auch wenn er manchmal etwas übers Ziel hinausschießt und leicht klugscheißerisch daher kommt. Leider fehlen in diesem Buch die berühmten Schlagabtausche mit seiner Vorgesetzten Gemma Piper, die mich sonst immer zum Schmunzeln brachten.

Hinzu kommt, dass der Täter absolut im Dunkeln blieb und ich nie auf ihn gekommen wäre. Das macht den ganzen Thriller von der ersten bis zur letzten Seite undurchsichtig und für den Leser eine rasante Fahrt durch die Story.

 

 

Fazit: Einmal begonnen will man das Buch nicht mehr aus den Fingern legen bis man das Ende erreicht hat.