Schwiecker und Tsokos am Puls der Zeit

 

Eine KI, die Leben rettet – davon ist Chirurgin Sasha Müller fest überzeugt. Doch was, wenn es einmal nicht so ist? Wenn ein Patient stirbt, wer hat Schuld daran?

Dieser Frage gehen die beiden Autoren in ihrem neuen Justizthriller nach und haben damit eine wichtige Frage aufgeworfen. Auch die Charaktere im Buch sind sich bewusst, dass man über dieses Thema stundenlang diskutieren könnte und doch zu keinem Ergebnis käme, das allen gerecht wird.

 

Ich fand diesen Ansatz total interessant und habe das Buch an einem Nachmittag durchgesuchtet.

 

Das Buch ist in 3 Teile gegliedert. „Tod im OP“, „Der Prozess“ und „Showdown“.

Die Schreibweise ist wieder sehr überzeugend. Man merkt, dass die beiden Autoren vom Fach sind. So bietet das Buch auch Blicke hinter die Kulissen der Rechtsmedizin, sowie der Rechtsprechung und ist überaus authentisch dargestellt.

 

Der Twist am Ende ist ein wenig vorhersehbar. Allerdings erst ab der zweiten Hälfte des Buches und deshalb dennoch überraschend.

 

Fazit: wieder ein toller Justizthriller aus der Feder der beiden Autoren, wobei mir Jarmer dieses Mal etwas zu kurz kam. 

 

 


Warum erschießt Nikolas Nölting aus heiterem Himmel einen unscheinbaren Beamten und ergibt sich hinterher freiwillig?

 

Dass hinter dieser Sache mehr stecken muss, erklärt sich dem Leser von selbst. Nur um Himmels Willen, was?? Dieser Frage gehen Schwiecker und Tsokos akribisch nach, indem sie Rechtsanwalt Eberhard die Sache zu treuen Händen übergeben.

 

Eberhard ist ein ganz normaler Rechtsanwalt, nichts Besonderes, aber er weiß, an wen er sich wenden muss und dieser Jemand war mir gleich sehr sympathisch.

 

Das Buch hat von der ersten Seite an Spannung, weil man sich als Leser natürlich auch automatisch die Frage stellt, was Nölting bewegt. Erst durch Eberhards Ermittlungen kommt langsam Licht ins Dunkel, aber selbst dann hat Nölting ja noch einen Mord begangen, für den er verurteilt werden muss.

 

Ein wenig verwirrend fand ich die „Einmischung“ einer Verbrechensgruppe. Hier wurde viel nur angedeutet und nicht vertieft. Die Beweggründe blieben für mich etwas im Dunkeln. Aber das ist nur ein kleiner Minuspunkt. Die Charaktere haben noch Raum, sich zu entwickeln, was sie sicher in einer Fortsetzung auch tun werden. Denn das letzte Kapitel macht neugierig auf mehr und „Die 7. Zeugin“ ist auch erst der Auftaktband einer neuen Reihe um Rechtsanwalt Eberhard und Gerichtsmediziner Jarmer.

 

 

Fazit: ein sehr gelungener Auftakt mit sympathischen Charakteren und einer Story, die man sich so nicht vorstellen könnte.