Die Reise geht weiter

 

Ein Leben ohne Bücher? Undenkbar. Vor allem für Jean Perdu, den literarischen Apotheker. 4 Jahre ist es her, seit er mit seinem Bücherschiff losgezogen und die Welt hinter sich gelassen hat. Mit Catherine hat er den Sinn des Lebens wiedergefunden. Aber so ganz zufrieden ist er nicht und so begibt er sich wieder auf eine Reise - mit anderen, aber vor allem zu sich selbst.

 

4 Jahre nach dem ersten Band angesiedelt, aber unabhängig zu lesen.

Ich habe mich sehr gefreut, wieder von Jean Perdu und seinen Freunden zu lesen. Viel ist passiert in den letzten Jahren und mir gefiel es, dass Perdu so gut in seiner neuen Heimat angekommen ist. Allerdings merkt er, dass irgendetwas fehlt. Liebevoll unterstützt von Catherine trifft er die Entscheidung, die sein Leben erneut verändert.

 

Überwog in „Das Lavendelzimmer“ noch eher die Trauer, ist das neue Buch über Jean Perdu eher im heiteren Bereich angesiedelt. Wie er die Menschen und Tiere auf seinem Schiff empfängt und wie diese zur „Arche“ wird, fand ich sehr schön. George schreibt wieder sehr poetisch und einfühlsam und sorgt beim Lesen für Wohlfühlmomente.

 

Etwas störend fand ich die Einschübe der „Großen Enzyklopädie der Kleinen Gefühle“ in jedem Kapitel. Obwohl die auch sehr poetisch geschrieben waren, störten sie doch den Lesefluss. Ich bin irgendwann dazu übergegangen, sie zu überspringen und am Ende des Buches gesammelt zu lesen.

 

Fazit: nicht ganz so zauberhaft wie der erste Teil, aber dennoch sehr lesenswert. 

 

 

 


Ein Roadmovie auf dem Fluss

 

Als eine neue Bewohnerin in das Haus von Monsieur Perdu zieht, stiftet er ihr seinen Esszimmertisch. Den er seit Jahren nicht benutzt hat, weil er ihn an seine große Liebe Manon erinnert, die ihn vor vielen Jahren verlassen hat. Was diese Geste auslöst, hätte sich Perdu niemals vorstellen können.

 

Ein sehr poetisches Werk, das Nina George hier erschaffen hat. Monsieur Perdu wird als sehr liebenswerter Charakter geschildert. Er verkauft seine Bücher nicht nur, er lebt sie. Und wenn ein Buch so gar nicht zu einem Käufer passen mag, dann rät er ihm auch schon mal davon ab und empfiehlt ein anderes. Unwillkürlich fragt man sich „welches Buch würde Monsieur Perdu MIR empfehlen?“

 

Ich fand die Idee dieses Buches so zauberhaft und mitreißend und auch den Weg, den Perdu geht fand ich sehr gut geschildert. Wie er sich verliert und wiederfindet, wie er anderen hilft und ihm selbst geholfen wird. Oftmals war ich bei der Schilderung zu Tränen gerührt.

 

Sehr schön fand ich auch die Gefährten von Perdu auf seiner Reise zu Manon und sich selbst. Und wie Perdu feststellt: er ist nicht der Einzige mit Problemen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen.

 

Fazit: dieses Buch hat mich zum Weinen gebracht, zum Nachdenken, aber auch zum Lachen. Dieses Buch ist große Gefühle pur.