Hell-Go-Land
Geh zur Hölle Land. Anna Krüger, Polizistin und auf der Insel aufgewachsen, kehrt nach vielen Jahren wieder auf das Eiland zurück. Sie hofft, damit ein Kindheitstrauma überwinden zu können. Doch kaum betritt sie den Inselboden wird sie schon dramatisch in einen Fall hineingezogen: sie bekommt Droh-SMS und Körperteile zugeschickt. Nur sie weiß, was das bedeutet und macht sich fieberhaft auf die Suche nach dem Opfer.
Geh zur Hölle Land – ja, das passt ganz sicher zur Stimmung in dem Buch. Allerdings wird Helgoland nicht nur als Insel dargestellt, die rauhes Klima und Einwohnerflucht in sich vereint, nein, die Insel wird auch in liebevoller Weise porträtiert. Da gibt es Ober- und Unterland, das mit Treppen verbunden ist. Meine Reiselust jedenfalls ist erwacht. Nur halt nicht in den Wintermonaten.
Tim Erzberg entwirft in seinem Erstlingsroman ein Szenario, das seinesgleichen sucht. Seine Charaktere sind authentisch und vielschichtig, wenn mich auch die ständige Migräne von Anna Krüger stellenweise genervt hat.
Der Spannungsbogen zog sich von der ersten bis zur letzten Seite. Vor allem rätselt man als Leser mit, was es wohl mit Annas Geheimnis auf sich hat. Irgendwann errät man dann einen Teil der Story, kommt aber partout nicht auf den Täter, der wirklich erst auf den letzten paar Seiten verraten wird. Obschon stellenweise schon der Verdacht auf ihn fiel, fehlte aber das Motiv. Zudem gab es dann ja noch die parallele Handlung, mit der der Autor nun auch den Leser in das Katz und Maus Spiel mit einbezog. Was hat es mit dem geheimen Raum des Dr. Strecker auf sich? Und gerät auch Katharina Loos in Gefahr? Fragen, die den Leser plagen und die er aufgeklärt haben möchte. Am Ende wird auch alles zufriedenstellend aufgelöst und es bleiben keine Fragen offen.
Ich mag Bücher, in denen der Täter Katz und Maus mit den Ermittlern spielt. In Einschüben bekommt der Leser Einblick in die Folterszenen, die stellenweise ganz schön heftig sind, aber nie lang genug, dass man vor lauter Horror das Buch weglegen möchte. Ich hoffe, dass wir bald mehr von Anna Krüger und ihrer Insel lesen dürfen.
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